Rad am Ring

Im letzten Jahr wurden die Triathlon Kollegen online angefeuert und die Begeisterung wuchs. In diesem Jahr wollten dann einige selbst in die Pedale treten und das Event ´Rad am Ring´ erleben. Entsprechend hatten sich bereits im vergangenen Herbst mehrere Aktive zur Teilnahme mit dem Rennrad entschlossen und Ihre Anmeldung als Solo-Fahrer oder als Team durchgeführt.

Neben den Attendornern waren weitere ca. 8700 Teilnehmer zum Nürburgring gereist, um an den verschiedenen Rennen (Mountainbike, Rennrad, E-Bike; Kids-Race…) teilzunehmen. Für die Teilnehmer der 24 Stunden Rennen bedeutet dies, so oft es geht und so oft wie man kann und will die 26 km lange und mit 540 Höhenmeter gespickte Rennradstrecke über die legendäre Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs zu bewältigen. Jede Runde beinhaltet eine rasante Abfahrt in der Fuchsröhre und einen steilen Anstieg, hoch zur hohen Acht. Ohne zusätzliche ´Supporter´ an der Rennstrecke waren die Attendorner in den 24 Stunden auf sich alleine gestellt und mussten sich während des Wettkampfs selbst organisieren und versorgen.
Als Wiederholungstäter ging in diesem Jahr Ernst Klein erneut als Solo–Fahrer an den Start. Auf die 15 Runden aus dem Vorjahr legte er dieses Jahr noch was drauf und konnte mit 17 Runden abschließen. Dabei gönnte er sich nur wenige kurze Pausen in den 24 Stunden.
Als erfahrenste Teilnehmerin aus den Reihen der Attendorner war Simone Berei dabei. Sie war nun schon zum 6. Mal bei ´Rad am Ring´ (RaR). Sowohl im Mountainbike-Sattel als auch auf dem Rennrad und in verschiedenen Teamzusammenstellungen hat Simone insgesamt bereits elf 24-Stunden Rennen absolviert. In diesem Jahr war Sie erneut Solo auf dem Rennrad unterwegs. Aufgrund der Hitze hat Sie ihr persönlich gestecktes Ziel von 440 km in 24 Stunden zwar nicht geschafft, hat aber mit 15 Runden als Solo-Fahrerin und mehrmaligen Abfahrten die Fuchsröhre hinunter mit mehr als 100 km/h wieder Maßstäbe gesetzt. Eigentlich wollte Frank Schulte nur ein kurzes Jedermann Rennen absolvieren, aber gekommen ist alles ganz anders. Es begann mit dem Plan von Klaus Schneider als 4er Team anzutreten. Somit war man schon halb überredet, auch die 24 Stunden zu fahren. Als sich jedoch keine weiteren Mitstreiter fanden wurde kurzum beschlossen als 2er Team zu starten. Ein umfangreiches Training in der Vorbereitung war bei Frank als junger Familienvater jedoch nicht wirklich möglich.
Klaus konnte aufgrund einer Entzündung ebenfalls nicht so viele Kilometer sammeln wie gewünscht, aber absagen kam für beide nicht in Frage. „Als Erststarter muss man Erfahrungen sammeln, wir kriegen das schon hin“ lauteten die Worte der Neueinsteiger, wobei ein gewisser Respekt vor der Herausforderung schon herauszuhören war. Mit der Strategie, sich Tag und Nacht nach jeder gefahrenen Runde abzuwechseln ging es dann auf die Strecke. „Die Gefühlswelten, die ich in den 24 Stunden erleben durfte sind so facettenreich“ so Klaus Schneider „... Adrenalinschübe, die Müdigkeit, der Hunger, die Bauchschmerzen, die Begeisterung und der Kampf gegen die allgemeinen Verspannungen und Sitzschmerzen... Ohne Schlaf die Sache durchzuziehen war schon hart.“ Frank Schulte weiter: „Körperlich erschöpft aber nicht überfordert und mit vielen gesammelten Erfahrung haben Klaus und ich als Team beschlossen, nach je 10 Runden, je 260 km und je 5800 hm das Rennen für uns zu beenden.“ Mit einem Strahlen im Gesicht und einer Zieleinfahrt gemeinsam mit den beiden Solofahrern ging gegen 13:30 Uhr das Projekt Rad am Ring 2018 für diese Truppe zu Ende.
Als weiterer TRI-TIMEer war Daniel Kaufmann am Start. Bereits im Vorjahr als Duofahrer unterwegs, bildete er dieses Mal mit einem befreundeten Trainingskollegen aus Herscheid zusammen ein Team. Der Start war aufgrund eines Unfalls seines Partners 2 Wochen vorher zwar noch in Gefahr, doch dann hat es doch geklappt. 12 Runden lang konnte Daniel unter einer Stunde je Runde fahren, wofür er höchsten Respekt Verdient hat. Zusammen im Team wurden so 23 Runden erreicht. Den Umständen entsprechend waren damit beide zufrieden.
Mit Andre Ziegert und Sebastian Rameil waren weitere Bekannte vom TV auf dem legendären Asphalt unterwegs. Mit Freunden aus Kirchhundem bildeten sie ein 4er-Team. „Unser Ziel war einzig und allein, so viel Spaß wie möglich an diesem Wochenende zu haben, von daher war uns die Platzierung recht unwichtig“ lautete der Kommentar von Andre. „ Einen gelungenen Abschluss fand das Wochenende darin, dass wir die letzte Runde mit allen 4 Fahren gemeinsam locker absolviert haben – ein tolles Team-Event!“ Trotz aller Strapazen sind sich alle Teilnehmer sicher, evtl. auch schon nächstes Jahr wieder daran teilzunehmen. Und auch weitere Vereinskollegen sollen bereits angesteckt sein.