TRI-TIME in der Corona-Zeit

1. Steckbrief: Klaus Schneider; Abt. Leiter Triathlon:
Nicht nur der Hacker Angriff bei meinem Arbeitgeber GEDIA im Januar, sondern nun auch noch das Corona Virus und all die nachfolgenden, wirtschaftlichen Folgen. „Was für ein Jahr? Das hatte ich mir doch anders vorgestellt!“. Unsere JHV der Abteilung am 01.03.2020 hat noch stattgefunden. Da waren wir noch alle voller Vorfreude auf die neue Triathlon Saison. Wir haben geplant, unsere Saisonauftaktwanderung terminiert und all die Events besprochen, die wir in jedem Jahr neben den Triathlon Wettkämpfen doch immer zusammen organisieren und erleben dürfen.

Die Absage der gemeinsamen, mehrfachen Ausfahrt über den Sauerlandradring am 18. April ist wahrscheinlich nur der Anfang eines abgespeckten Sportjahres für uns Triathleten. An diesem Tag wollten wieder einige von uns 400 Radkilometer in ca. 26 Stunden sammeln, wenn wir mehrfach den Sauerlandradring abgefahren wären. Alle wollten den Grundstein für die kommende Saison legen. Aber, dass Gemeinschaftsevent ist geplatzt! Die Gesundheit und das Wohl aller geht vor – und das ist richtig so! Aber, so ganz ohne Sport kann ein Triathlet und Ausdauerfreak nicht sein. Was also tun, um in Kontakt mit den anderen und vor allem geschmeidig und sportlich zu bleiben? Da bleiben zum einen nur einsamere Lauf- oder Radeinheiten, wobei wir maximal zu zweit trainieren und auf den Abstand achten. Hinzu kommen dann die persönlichen Workouts zu Hause, für die sich jeder selber immer wieder neu motivieren muss. Und ab und an wird aber auch mal ein Mitmach-Video in der Gruppe gepostet.
Um den persönlichen Kontakt zu meiner Triathlon Abteilung nicht zu verlieren habe ich vor zwei Wochen die Ausgabe unserer neu bestellten Radbekleidung und Triathlon Einteiler einfach zu uns nach Hause verlegt. Jeder wurde von mir persönlich angeschrieben und bei Bedarf und Interesse um die Nennung eines Zeitpunktes zwischen 10 und 18 Uhr gebeten. Ich habe dann alle Termine in einem 15 Minuten Takt vergeben und konnte so das jeweilige Bekleidungspaket auf unsere Bank vor dem Fenster des Gäste Wc´s platzieren. Ohne direkten Kontakt konnte ich durchs Fenster sehen, wie jeder einzelne kam, um sich seine Sachen abzuholen. Mit der erforderlichen Distanz und dem gekippten Fenster war es somit möglich, mit jedem ein kurzes Gespräch zu führen. Ich war froh, allen auf diese Art und Weise gesund begegnen zu dürfen. Diese Begegnungen und die Rückinfos von allen haben mir wieder Kraft gegeben weiter zu machen, neue Sachen für TRI-TIME zu planen und in die Zukunft zu gucken. Entsprechend habe ich direkt die jeweiligen Pausen bei der Ausgabe u.a. für Stabilisations- und Kraftübungen genutzt, so dass dieser Tag ´der Krise´ für mich mit Sicherheit nicht langweilig, sondern durchweg motivierend war. Doch nicht nur ich muss meine Fitness mit Workouts im Haus aufrechterhalten. Auch die anderen TRI-TIMEr sind aktiv und haben mir entsprechende Bilder und Kommentare zukommen lassen. Ob im Wohnzimmer, auf dem Balkon, auf der Terrasse, oder alleine in der freien Natur, wir bleiben aktiv und freuen uns auf die sportlichen Herausforderungen die irgendwann wieder anstehen. Ich persönlich hoffe, dass wir mit einem Teil der Triathlonfamilie vielleicht Ende Juli wieder beim 24 Stunden Radrennen ´Rad am Ring´ (Nürburgring) dabei sein können. Das ist neben den geplanten Triathlon Wettkämpfen aktuell meine Motivation!
   

2. Steckbrief: Lara Kamp; Sportstudentin in Bochum; Mitglied der Oberliga Damenmannschaft
Lara hofft, dass die Krise sich bald entschärft und nicht alle Triathlon Veranstaltungen abgesagt werden. Sie möchte gerne wieder mit unserer Ligamannschaft starten und weiß, dass dieser Tag kommen wird. Ob dies jedoch zum geplanten Termin sein kann, oder ob alles in den Herbst verschoben wird, kann noch niemand sagen. „Ich versuche trotz der Umstände täglich und vielseitig zu trainieren. Der Tag des Ligastarts wird kommen und dann will ich fit sein!“ Neben ihren Übungen in der Wohnung ist sie auf Rollskier am Biggerandweg unterwegs oder dreht ihre Laufrunde im Wald.

     

3. Steckbrief: Horst Normann; Urgestein der Attendorner Läufer Szene und Triathlet beim TV
„Ich will nicht nur meinen 72. Geburtstag am 15. April gesund feiern, sondern auch nach Ende der Krise wieder an der Startlinie beim Triathlon stehen“, sagte Horst Normann als ich ihn bezüglich seiner sportlichen Motivation angesprochen habe. „Ich habe unser Wohnzimmer zum Fitnessstudio umgebaut und meine Frau hat sich eine Fitness App runter geladen. So können wir uns gemeinsam fit halten“, führte er weiter aus. Die Aktivitäten dauern 25 Minuten und werden 3 Tage hintereinander durchgeführt. Am vierten Tag ist Pause. Da Horst Parterre wohnt, werden die Übungen bei gutem Wetter auch schon mal auf der Terrasse durchgeführt. Dann mit Blick auf das selbstgemache Osterkreuz – siehe Fotos in der nachfolgenden Mail.

4. Steckbrief: Magdalene Kolm; 39-jährige Fitnesstrainerin aus der Reihen der Triathleten
Im Vertretungsfall hat Magdalene immer schon unsere winterliche Hallentrainingszeit übernommen und uns mit Ihren Übungen gequält. Dies geht nun leider nicht mehr und auch Magdalene muss sich alleine motivieren um durchzuhalten. Dem Anschein nach fällt ihr dies aktuell aber noch nicht allzu schwer. „Solange es nicht regnet packe ich meine Sporttasche und die Musikbox ein und gehe für meine Stabi- und Tabata Übungen in den Wald. Ich bin ein Naturmensch und viele Übungen kann man einfach mit einer Unterlage und sich selbst machen. Es braucht nicht immer Geräte“

 

5. Steckbrief: Marvin Griese; Physiotherapeut und vereinstreuer Sportkollege
Marvin hat seinen Startpass zurückgegeben und startet ab 2020 nicht mehr für TRI-TIME, sondern für die Netphener Triathleten. Dies musste Klaus Schneider im letzten Herbst leider seinen Abteilungsmitgliedern mitteilen. „Marvin hat uns innerhalb der Verbandsliga unterstützt und nach vorne gebracht. Nun müssen wir ihn weiter ziehen und Erfahrungen sammeln lassen“, führte er aus. „Egal wo Marvin mal ´landet´ und welche sportlichen Erfolge er noch erzielen wird. Wir können immer mit Stolz sagen: Marvin ist bei TRI-TIME groß geworden und bleibt uns freundschaftlich verbunden.“ Entsprechend muss Marvin zwar seine Stabi -Übungen auf dem Dach des Wintergartens alleine durchführen, nutzt aber die Möglichkeit zum Sport zu zweit, indem er mit den Attendorner Triathleten Rad fährt oder mit Ihnen eine Laufrunde absolviert.

6. Steckbrief: Tobias Brieden; 32-jähriger Neuzugang bei TRI-TIME
Für den noch frischen Familienvater muss der Start in seine erste Triathlon Saison aufgrund der Corona Krise leider noch warten. Dennoch hat er sich den bestellten Einteiler abgeholt und direkt mal ausprobiert, wie gut man sein Gleichgewicht im Einteiler auf dem Balance Board halten kann. Wenn Tobias nicht den Kinderwagen schiebt oder mit seiner Familie unterwegs ist, hält er sich mit Klimmzügen, Power Yoga und einem selbst zusammen gestellten Fitnessprogramm zuhause fit. „Der Einteiler passt. Jetzt müssen nur noch die Wettkämpfe dazu stattfinden“, grinst Tobias und hält so seine Motivation aufrecht.

     

7. Steckbrief: Familie Fischer aus Lichtringhausen;Lothar 52; Manuela 51; Tochter Yvonne 24
Die Triathlon verrückte Familie aus Lichtringhausen hatte immer schon einen weiten Weg hinter sich, wenn die Attendorner Triathleten sich zu einer Radausfahrt an der Sonnenschule oder einer Laufeinheit an der Bigge getroffen haben. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Tüftler und Handwerker Lothar seinen eigenen TRI-TIME Raum im Keller gebaut hatte. Ausgestattet mit allem, was man für einen Indoor Triathlon so braucht, kann den Fischers in Sachen Fitness Verlust auch in Zeiten von Corona eigentlich nicht viel passieren. Ein Triathlon zu Hause ist für Fischers in jedem Fall möglich. „Mit den Zugseilen auf der Hantelbank kann man das Schwimmen ganz gut simulieren. Das Rad steht auf der Rolle und mit dem Laufband kannst Du einen Marathon im Keller laufen, wenn Du willst“, beschreibt Lothar seine motivierte, sportliche Einstellung. Er ist für das TRI-TIME Herren Verbandsliga Team gemeldet und darf daher nicht nachlassen, sportlich zu sein. „Selbst der Superstar Jan Frodeno plant eine Langdistanz in den eigenen vier Wänden“, ergänzt Tochter Yvonne, die selbst für das Damenliga Team in der Oberliga startet „Auch wenn wir dieses Jahr keinen einzigen Wettkampf bestreiten sollten“, führt Manuela weiter aus. „Die Saison 2021 wird kommen und wir Fischers sind dann stärker denn je. Denn: it‘s time to tri!“